Was ist eigentlich Geld?

Grundsätzlich dreht sich in meinem Blog ja alles um’s Geld. Heute wollen wir mal klären, was Geld eigentlich ist…

Was ist deiner Meinung nach Geld? Münzen? Scheine? Buchgeld? Bitcoins?

Was viele nicht wissen:

Jedes anerkannte Tausch- oder Zahlungsmittel ist Geld. Das können neben Bargeld- und Buchgeld auch Zigaretten, Lebensmittel, Muscheln, Gold oder sonstige Dinge sein.

Der Begriff stammt aus dem Althochdeutschen gelt und heißt so viel wie Vergeltung, Vergütung, Einkommen, Wert.

Richtiges Geld hat vier Funktionen:

  • Zahlungsmittel: Es wird allgemein als Tauschmittel zum Erwerb von Gegenständen oder Rechten akzeptiert.
  • Wertaufbewahrungsmittel: Es dient dazu, Werte in der Zukunft zu sichern.
  • Recheneinheit: Geld wird verwendet, um unterschiedliche Werte auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
  • Wertmaßstab: Geld wird eingesetzt, um Dinge unterschiedlichen Wertes vergleichen und bewerten zu können.

Einfach gesprochen ist alles, was die Geldfunktionen erfüllt, Geld. Geld lebt von dem Vertrauen, das man in es setzt!

Ein 100-EUR-Schein ist grundsätzlich nichts anderes als ein Stück bedrucktes Papier. Nur durch unser Vertrauen darauf, dass man Werte für 100 Einheiten dafür erhält, bekommt er eine Geldfunktion.

Das ist ein ganz wesentliches Merkmal. Denn nur, wenn jemand Vertrauen in ein Element hat, kann es die Geldfunktionen erfüllen. Daher ist jede Währungskrise ist auch eine Vertrauenskrise.

Besonders deutlich merkt man das an so genannten Panikkäufen. Kannst Du dich noch daran erinnern, als es in Griechenland hieß, die Geldversorgung wird gekappt und jeder bekommt nur noch x Euro am Tag? Die langen Schlangen vor den Banken? Jeder versucht noch, das meiste für sein Geld herauszuholen und es in andere Werte (zum Beispiel Lebensmittel) zu tauschen. Denn Geld allein nützt dir nichts, wenn es dir niemand abnimmt.

Geld wurde “erfunden”, um das Leben einfacher zu machen:

Zur Geschichte des Geldes

Ich will dich nicht mit historischen Fakten langweilen, aber um Geld zu verstehen, ist es wichtig, zu verinnerlichen, wie es entstanden ist.

Münzgeld wurde ursprünglich eingeführt, um die komplexen Tauschvorgänge im Mittelalter zu vereinfachen. Ab dem 14. Jahrhundert wurde das sogenannte Wiegegeld eingesetzt. Dabei wurden nicht Münzen mit einem Nennwert versehen, sondern gewogen. Die beiden Geschäftspartner einigten sich dann auf den Wert. Zu dieser Zeit und in den Jahrhunderten danach war der Silberstandard weit verbreitet. Goldmünzen wurden nur für sehr wertvolle Güter und Geschäftspartner aus dem Ausland eingesetzt.

Papiergeld entstand im 10. Jahrhundert in China. In Europa entstand das erste Papiergeld im 14. Jahrhundert in Italien in Form der sogenannten Wechsel (Ein Wechsel ist ein Wertpapier, das eine unbedingte Zahlungsanweisung des Ausstellers an den Begünstigten enthält, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort eine bestimmte Geldsumme zu zahlen.)

Ursprünglich waren Banknoten Zahlungsansprüche gegenüber Bankiers. Sie wurden nicht als Zahlungsmittel angesehen.

Bis ca. 1930 verfügten fast alle Länder über einen sogenannten Goldstandard. Das heißt, das Geld, das im Umlauf war, war durch Gold gedeckt. Es konnte also nicht endlis vermehrt werden, da ja die Goldmenge begrenzt war. Aufgrund des enormen Geldbedarfs in Kriegszeiten, vor allem für Rüstungsausgaben, verabschiedeten sich die Länder zunehmend von der Golddeckung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann das Bretton-Woods-System eingeführt. Damit wurde der US-Dollar als Ankerwährung festgelegt und alle weiteren Währungen dazu in einem System flexibler Wechselkurse definiert. Zur Zeit des Wiederaufbaus leistete das System einen großen Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft. Als der Geldbedarf jedoch immer größer wurde und mehr Flexibilität gefordert wurde, brach das System 1973 zusammen. Vielleicht hast du in diesem Zusammenhang schon mal den Begriff “Bretton Woods” gehört…

Heute dominiert das sogenannte Buchgeld bzw. Giralgeld. Es wird auch als immaterielles Geld bezeichnet und entwickelte sich im Zusammenhang mit der Einführung des Wechselverkehrs im 14. Jahrhundert in Italien. Dabei wurden vollwertige Münzen bei einem Bankier eingezahlt und auf einem Konto verbucht. Bei Bedarf konnte man das Geld wieder abholen. Ab dem 19. Jahrhundert wurde dann erstmal Geld bargeldlos getauscht. Heute ist der bargeldlose Zahlungsverkehr Standard und wer kein Konto hat, ist echt aufgeschmissen. Buchgeld ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite erleichtert es die Abwicklung von Zahlungen ungemein. Auf der anderen geht durch die Schaffung auf Knopfdruck (und was anderes ist es nicht, was die EZB gerade macht) zunehmend die Wertaufbewahrungsfunktion und inzwischen auch die Funktion als Wertmaßstab verloren.

Seit einigen Jahren wird zusätzliches Geld in Form von Kryptowährungen geschaffen. Dabei handelt es sich um virtuelles bzw. digitales Geld, das über bestimmte Verschlüsselungstechnologien geschaffen wird. Im Gegensatz zu Bargeld und Buchgeld wird es ausschließlich durch private Personen und Unternehmen geschaffen und nicht durch Zentralbanken. Die älteste und bekannteste Kryptowährung ist der Bitcoin, inzwischen gibt es aber über 3.000 verschiedene Kryptowährungen.

Bargeld oder Buchgeld

Bei diesem Thema schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich bin ja schon ein großer Freund von Buchgeld und schätze dessen einfache Handhabung. Ich zahle oft mit Karte und nutze häufig Onlineüberweisungen. Im Prinzip arbeite ich fast ausschließlich mit Buchgeld. Meine Konten führe ich selbstverständlich online.

Aber mir sind die Risiken natürlich auch bewusst. Wir leben in einer Welt der totalen Überwachung. Und auch wenn ich nichts zu verbergen habe, möchte ich nicht, dass jeder bzw. irgendjemand weiß, wofür und wann ich mein Geld ausgebe. Außerdem bedeutet reines Onlinegeld ein hohes Risiko, denn wir sind nicht gefeit vor Abschaltungen der Systeme oder länger andauernden Ausfällen. Kommst du nicht mehr ins Internet – aus welchen Gründen auch immer – kommst Du nicht mehr an dein Konto. Das ist einfach so. Ob dein Rechner gehackt wird, kaputt geht, dein Provider streikt oder was größeres passiert, ist dabei völlig unerheblich.

Deswegen bin ich auf jeden Fall gegen die Abschaffung des Bargeldes. Auch wenn ich nicht oft bar bezahle, schätze ich die Möglichkeit. Ohne Bargeld bist Du absolut vom System abhängig. Du bist durchgängig kontrollierbar. Streiken die Systeme – bricht alles zusammen. Stell Dir nur mal vor, es gibt einen länger andauernden Stromausfall und Du könntest überall nur elektronisch bezahlen – nicht auszudenken, was dann passiert. Du bekommst kein Geld von deinem Chef, du kannst kein Essen und trinken kaufen, du kannst nicht tanken…

Ohne Bargeld bist Du immer auf einen Dritten angewiesen… den Du wiederum nur bezahlen kannst, wenn das Gesamtsystem funktioniert…

3 thoughts on “Was ist eigentlich Geld?”

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